Werkbeschreibung:
Kálmáns Schwester hat den Entstehungsprozess einer neuen Operette so beschrieben: "Mein Bruder und seine Librettisten sitzen täglich zusammen, trinken Unmengen von schwarzem Kaffee, rauchen Unmenge Zigarren und Zigaretten, erzählen Witze, politisieren, beschimpfen sich, lachen, streiten, von Tag zu Tag viele Monate - und plötzlich ist die Operette fertig." Und fertig wurde im Jahre 1924 ein regelrechtes Schlageralbum: "Glück ist ein schöner Traum" verkündet die junge Zigeunerin Manja schon zu Beginn; der Tenor trägt dem Mond auf, ihm die "süßen, die reizenden Frauen im schöne Wien" zu grüßen, wünscht seiner Schwester "Sonnenschein hüll' dich ein" und lädt den "Zigán" ein, ihm etwas vorzuspielen. Die Diva trägt das ihre bei: "Höre ich Zigeunergeigen" oder "Eh' ein kurzer Mond ins Land mag entflieh'n", und gemeinsam flehen die Liebenden einander an: "Sag' ja, mein Lieb', sag' ja". Auch mitreißende Komik kommt nicht zu kurz: "Komm mit nach Varasdin" ertönt (zur Zeit der Uraufführunglag diese Stadt, in der angeblich "alles rot-weiß-grün" ist, gar nicht mehr in Ungarn, was ausreichte, um diplomatische Spannungen heraufzubeschwören), Shimmy wird getanzt, das "Tabarin" aufgesucht und das "braune Mädel von der Puszta" beschworen. Keine Frage: "Gräfin Mariza" ist einer der großen Hits der silbernen Operettenära.