Zu viel Respekt der Historie gegenüber ist da nicht zu erwarten, denn Franzobel, der sich selbst als „Querdenker“ bezeichnet, ist bekannt dafür, „mit barocker Sprachlust und derbem Sarkasmus in die Vollen zu langen, dass die österreichische Seele brodelt und in ihren schwarzen Löchern Blasen wirft.“ (Christine Dössel).
Inhalt:
Sarajevo 1914. Gavrilo Princip erschießt den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und löst damit eine weltweite Katastrophe aus, die über das 20. Jahrhundert hinweg bis in unsere Zeit ihre Wirkung zeigt. Franzobel erzählt den Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus der Sicht der Frauen. Da gibt es die Gattin des Thronfolgers, ihre Kammerzofe, ein serbisches Zimmermädchen, das mit Gavrilo Princip befreundet ist, eine serbische Sozialistin, die den Chauffeur des Erzherzogs liebt, und eine bosnische Prostituierte, die in die Zukunft sieht: Frauen, an deren Schicksal sich der Umbruch einer ganzen Epoche zeigt. Die große Geschichte wird vor allem am Leben der kleinen Leute sichtbar. Ein fiktives Historiendrama, das uns über das Attentat von Sarajevo die Gegenwart erschließt.
Schauspiel von Franzobel - Uraufführung
Besetzung:
Regie Fabian Kametz
Bühne & Kostüme Vazul Matusz
Fünfte Wäscherin; Sophie, die Herzogin von Hohenberg Antje Weiser
Siebte Wäscherin; Gräfin Wilma Lanjus; Erzherzog Franz Ferdinand Janine Wegener
Zweite Wäscherin; Mizzi Nowak; Gavrilo Princip Ivana Nikolic
Dritte Wäscherin; Eva Salmhofer; Trifko Grabez Petra-Alexandra Pippan
Sechste Wäscherin; Katica Cabrinovic Ulrike Lasta
Vierte Wäscherin; Maria Eleonore Bürcher
Erste Wäscherin; Vesna; Nedjelko Cabrinovic Sara Nunius