Gerhard Kasal (Schemarjah), Lisa Hörtnagl (Mirjam), Helmuth A. Häusler (Jonas)


Hiob

17. März bis 6. Juni 2012
Der Roman Hiob machte Joseph Roth 1930 berühmt. Ein Jahr nach der deutschsprachigen Buchausgabe folgte bereits eine amerikanische, 1933 eine britische. Roth erzählt einfühlsam aus dem Leben des Mendel Singer, eines „ganz alltäglichen Juden“. Koen Tachelet hat in seiner Bühnenfassung den Rhythmus und den poetischen Bilderreichtum Roths bewahrt. In expressiven und bewegenden Szenen entsteht so eine Familiensaga, eine zeitlose Geschichte von Tradition und Assimilation, von Glauben und Verzweiflung.

Der gläubige Jude Mendel Singer lebt als Lehrer in einem Schtetl im zaristischen Russland, trotz entrechteter Situation und Armut eigentlich zufrieden. Frau und drei Kinder wohlauf, nur der jüngste Sohn Menuchim ist schwachsinnig und Ziel des Spottes. Doch mit dem Krieg lösen sich die Familienbande und Traditionen auf; der älteste Sohn Jonas geht zum russischen Militär, der zweite, Schemarjah, desertiert nach Amerika und die Tochter Mirjam lässt sich mit Kosaken ein. Mendel entscheidet sich im Interesse der anderen Familienmitglieder zur Emigration und lässt Menuchim zurück. Doch die Neue Welt bringt schreckliche Prüfungen. Wie die biblische Titelgestalt erträgt Mendel fast sein ganzes Leben lang duldsam die ihm auferlegten Schicksalsschläge. Doch am Ende lästert Mendel Gott, kündigt ihm sein Vertrauen. Er glaubt nicht einmal mehr an ein Wunder...

PSYCHIATER: FASSEN SIE SICH, MR. MENDEL. IHRE TOCHTER IST SEHR KRANK. ES GIBT VIELE SOLCHER FÄLLE, VERSTEHEN SIE. DER KRIEG, DAS UNGLÜCK DER WELT, ES IST EINE SCHLIMME ZEIT.MENDEL: DER KRIEG HAT NICHTS DAMIT ZU TUN. DIE WELT HAT NICHTS DAMIT ZU TUN. WIR SIND ES SELBST. WIR HABEN NICHT GENUG GELIEBT.

Details zur Spielstätte:
Universitätsstraße 1, A-6020 Innsbruck

Veranstaltungsvorschau: Hiob - Tiroler Landestheater - Kammerspiele

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