Julias Vormunde, Onkel Josse und Tante Wimpel, haben klare Vorstellungen von deren Zukunft: Sie haben ihren Neffen August Kuhbrot als Bräutigam für Julia ausgesucht, damit das Geld in der Familie bleibt. Als nun aber zwei mysteriöse Fremde auftauchen, wird das Leben auf Gut de Weert gehörig durcheinandergewirbelt...
Eduard Künneke (1885–1953) stammte, wie die meisten der Berliner Operettenkönige, nicht aus der Metropole. Er wurde am Niederrhein, unweit der holländischen Grenze, geboren. Vielleicht spielt daher seine berühmteste Operette, Der Vetter aus Dingsda, in den Niederlanden. Diese Komödie der Irrungen, der Verwechslungen und Doppelgänger bescherte ihm einen Welterfolg. Situationskomik trifft hier auf großes Gefühl, kleinbürgerliche Enge auf exotische Wunschwelten – populäre Tanzformen der 20er-Jahre wechseln sich ab mit bewegenden Melodien. Künneke erweist sich als origineller Rhythmiker und Melodiker, der seinen Gedanken stets eine sehr präzise, schlagkräftige Form zu geben weiß. Lieder wie Strahlender Mond oder Ich bin nur ein armer Wandergesell sind längst Klassiker des Repertoires, die Rollen ein gefundenes Fressen für ein operettenerfahrenes Ensemble.