In der winzigen Küche des China-Vietnam-Thai-Schnellrestaurants „Der goldene Drache“ arbeitet der größte Teil der Belegschaft ohne Aufenthaltsgenehmigung. Den Zahnschmerzen des chinesischen Küchenjungen wird kurzerhand mit der Rohrzange abgeholfen. Unglücklicherweise landet der Zahn in der Thai-Suppe der Stewardess, einer Stammkundin von nebenan. Damit verflochten ist die Erzählung von der hungrigen Grille, die der skrupellosen Ameise zum Opfer fällt und den ganzen Winter von den anderen Ameisen missbraucht wird. Eine Analogie zum Schicksal der kleinen Asiatin, die gerade ihr dunkles Zimmerchen verlässt, als sie dem Saufkumpanen des Lebensmittelhändlers in die Arme läuft. Dieser möchte nur einmal ein bisschen von ihrer Fremdheit kosten und zerstört dabei das zarte Mädchen. Der Küchenjunge, der nach Europa kam, um seine Schwester zu finden, verblutet nach der Rohrzangenoperation, wird in einen Drachenteppich gewickelt und im Fluss versenkt. Von dort schwimmt er wieder nach Hause, tot und ohne seine Schwester wiedergesehen zu haben.