Radetzkymarsch

26. Feb. 2020
Elmar Goerden, ausgezeichnet mit dem Regie-Nestroy für Die Verdammten, nimmt sich wieder eines großen Familienepos an – des Schicksals der Familie Trotta aus Joseph Roths epochalem Roman Radetzkymarsch. Geschickt verwebt Roth den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie mit der Geschichte der Trottas: beginnend mit dem legendären Helden von Solferino, der Kaiser Franz Joseph in der Schlacht das Leben rettete, bis zum glanzlosen Tod seines Enkels im Ersten Weltkrieg beim Wasserholen für seine Kameraden. In dieser Produktion wird aus künstlerischen Gründen auf der Bühne geraucht.

Ein grausamer Wille der Geschichte hat mein altes Vaterland, die österreichisch-ungarische Monarchie, zertrümmert. Ich habe es geliebt, dieses Vaterland, das mir erlaubte, ein Patriot und ein Weltbürger zugleich zu sein, ein Österreicher und ein Deutscher unter allen österreichischen Völkern. Ich habe die Tugenden und die Vorzüge dieses Vaterlands geliebt, und ich liebe heute, da es verstorben und verloren ist, auch noch seine Fehler und seine Schwächen. Deren hatte es viele. Es hat sie durch seinen Tod gebüßt. Es ist fast unmittelbar aus der Operettenvorstellung in das schaurige Theater des Weltkriegs gegangen. Mir und vielen anderen meiner internationalen Landsleute, die gleich mir ein Vaterland und damit eine Welt verloren haben, ist ein ganz anderes -Österreich bekannt und vertraut als jenes, das sich in seinen Export-Operetten zu Lebzeiten offenbart hat und das sich nach dem Tode nur noch in seinem billigsten Export bewahrt. Ich habe die merkwürdige Familie der Trottas, von denen ich in meinem Buch Radetzkymarsch berichten will, gekannt und geliebt, die Spartaner unter den Österreichern. An ihrem Aufstieg, an ihrem Untergang glaube ich den Willen jener unheimlichen Macht erkennen zu dürfen, die am Schicksal eines Geschlechts das einer historischen Gewalt deutet. Die Völker vergehn, die Reiche verwehn. Aus dem Vergehenden, dem Verwehenden das Merkwürdige und zugleich das Menschlich-Bezeichnende festzuhalten ist die Pflicht des Schriftstellers. Er hat die erhabene und bescheidene Aufgabe, die privaten Schicksale aufzuklauben, welche die Geschichte fallen läßt, blind und leichtfertig, wie es scheint.
Joseph Roth, Vorwort zu Radetzkymarsch

Details zur Spielstätte:
Josefstädter Straße 26, A-1080 Wien

Veranstaltungsvorschau: Radetzkymarsch - Theater in der Josefstadt

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