Hinter der fiktiven Dynastie der von Essenbecks steht die Geschichte der Familie Krupp, die seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Macht und Reichtum mit der Entwicklung und Herstellung von Waffen erlangte und damit nicht nur die Kriegsgeschichte Deutschlands, sondern der ganzen Welt maßgeblich beeinflusste. Wie in der historischen Realität gehen auch in Viscontis Film Großindustrie und Nationalsozialismus eine fatale Verbindung ein, in der jede Seite die andere für ihre Zwecke zu instrumentalisieren sucht. Mit der Ermordung des Familienoberhauptes Joachim von Essenbeck zeigt Visconti, wie die verheerenden äußeren politischen Verhältnisse mit Gewalt in den Mikrokosmos der Industriellenfamilie einbrechen. In der Figur des Friedrich Bruckmann wird der Weg eines Emporkömmlings gezeichnet, der sich mithilfe der Nazis und angetrieben von seiner Geliebten Sophie der Kontrolle über den Konzern zu bemächtigen sucht. Sophie stellt sich damit gegen ihren eigenen Sohn und Alleinerben des Unternehmens Martin von Essenbeck. Aufgerieben zwischen alten Familienfehden und den Visionen einer menschenverachtenden Ideologie zerfällt ein über Generationen aufgebautes Machtgefüge. In einer Welt des Umbruchs und des moralischen Niedergangs schlägt die Stunde der Aufsteiger und Intriganten. Während sich das Neue rücksichtslos seinen Weg bahnt, endet eine alte, erstarrte Welt.