Das Schicksal des Franz Jägerstätter ist jedem Österreicher bekannt: Aufgrund seines Glaubens hat er den Kriegsdienst verweigert, für seine Überzeugung ging er vor 75 Jahren in den Tod. Der Bauer aus St. Radegund stimmte als einziger in seiner Gemeinde gegen den Anschluss an Hitler-Deutschland. Als er seinem Gestellungsbefehl nicht Folge leistete, wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt. Zahlreiche gutmeinende Menschen, darunter Freunde, Familie, Kleriker und auch Nazis, redeten ihm zu, die Verweigerung zurückzunehmen und damit sein Leben zu retten. Bei kaum jemanden stieß sein Verhalten auf Verständnis, nur seine Frau Franziska stand hinter ihm. Sehenden Auges ging Jägerstätter in den Tod, er blieb stur und nahm seine Verweigerung nicht zurück. Am 9. August 1943 wurde er durch das Fallbeil hingerichtet.
Noch Jahrzehnte nach dem Krieg wurde Jägerstätter von vielen als Feigling, Verräter und "Bibelforscher" denunziert. 2007 wurde ihm offiziell Gerechtigkeit zuteil, indem ihn die römisch-katholische Kirche seligsprach. Straßen und öffentliche Gebäude wurden nach ihm benannt, sein Leben in Filmen und Büchern aufgearbeitet. Felix Mitterer erinnert mit seinem 2013 erschienenen Theaterstück an den Kriegsdienstverweigerer. Unter Verwendung von Originalzeugnissen und Briefen zeichnet er sein Leben nach und gibt so dem Publikum einen Einblick in den Menschen Franz Jägerstätter.