Ein modernes Museum im Zentrum der Altstadt

Die Neugestaltung des Stadtmuseums St. Pölten wurde heuer von ICOM Österreich mit dem österreichischen Museumsgütesiegel gewürdigt. Im Jahr eins nach der Neueröffnung des umgestalteten Stadtmuseums darf dies als weitere Bestätigung des eingeschlagenen Weges verstanden werden! Seit der Neueröffnung im November 2007 hat sich das Haus als einer der herausragenden kulturellen Anziehungspunkte im Zentrum St. Pöltens etabliert.
Prandtauerstraße 2, A-3100 St. Pölten

Im Zuge der Umbauten kam es zu einer völligen Neugestaltung der Eingangssituation im Inneren wie im Äußeren. Durch Vorbauten in Stahl-Glas Bauweise erhielt das Museum ein modernes, skulpturales Zeichen, das auf die Funktion des Gebäudes verweist. Im Innenhof des Museums wurde zudem ein Glas-Stahl Lift situiert, der sich perfekt in die historische Gebäudestruktur des Karmeliterhofes einfügt.
Aber nicht nur der Museumsbau und seine infrastrukturellen Einrichtungen wurden aufgewertet, auch inhaltlich hat sich das Museum erneuert.
Archäologie und Stadtgeschichte als
Basis des Museums
Erstmals wurde ein geschlossener Rundgang geschaffen und die Geschichte St. Pöltens kann mit ihren wichtigsten Ereignissen, beginnend in der Urgeschichte gezeigt werden. Die Highlights der bedeutenden archäologischen Sammlungen des Hauses werden - der neuen gestalterischen Handschrift des Hauses folgend - modern, aber repräsentativ dargeboten. Im Bereich der Ur- und Frühgeschichte kann aufgrund des reichen Fundmaterials im Bereich der Stadt St. Pölten aus dem Vollen geschöpft werden. Auch keltische Spuren wurden in St. Pölten gefunden - z.B. der bedeutende keltische Achsnagel, der in Radlberg gefunden wurde und in ganz Europa zu Ausstellungsehren kam!
Die römische Vergangenheit St. Pöltens, damals „Aelium Cetium", wird seit rund 20 Jahren intensivst erforscht. Die genaue Darstellung des römischen Lebens in Aelium Cetium ist daher auf Basis neuester Grabungs- und Forschungsergebnisse möglich. Mittels computergenerierter 3D-Modelle wird das antike St. Pölten vor den Besuchern des Museums lebendig!

Die Jugendstil-Abteilung – ein international hoch geschätztes „Highlight“
Dauerhaft zu sehen sind auch weiterhin die Highlights aus der Jugendstil-Sammlung des Museums (F. Andri, Ch. Andri-Hampel, E. Stöhr, H. Ofner, J. M. Olbrich und andere) sowie die wichtigsten stadtgeschichtlichen Ausstellungsstücke. Die Jugendstil-Abteilung hat in den letzten Jahren wesentlich zum nationalen wie internationalen Renommee des Museums beigetragen. Kunstwerke von Ferdinand Andri und Ernst Stöhr – beide gehörten zu den einflussreichsten Künstlern in den Anfangszeiten der Wiener Secession – wurden in den vergangenen Jahren in der Wiener Albertina, in der Residenzgalerie sowie im Museum der Moderne Salzburg, aber auch in Mailand, Montreal, Paris (Centre Pompidou) und in Den Haag gezeigt. Die bedeutende Jugendstil-Abteilung wird durch eine private Dauerleihgabe von größter Bedeutung aufgewertet. Eine Auswahl exzellenter Gläser aus der Manufaktur Lötz/Klostermühle, die durch die Zusammenarbeit mit Kolo Moser, Josef Hoffmann, Michael Powolny und anderen zu weltweiter Bedeutung kam, kann durch die Großzügigkeit eines St. Pöltner Privatsammlers dem Publikum des Stadtmuseums im Rahmen einer Dauerausstellung präsentiert werden.

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