Le Voyage à Nantes 2014: Musée des Beaux-Arts de NantesLe Voyage à Nantes 2014 © Olivier MetzgerEstuaire Nantes–Saint-­Nazaire: Serpetine Rouge von Jimmie DurhamEstuaire Nantes–Saint-­Nazaire: Les Anneaux von Daniel BurenEstuaire Nantes–Saint-­Nazaire: The Settlers von ­Sarah Sze Estuaire Nantes–Saint-­Nazaire: Le Pendule von Roman Signer

Nantes: visionär und kreativ

Die faszinierende Hafenstadt Nantes birgt in ihrem architektonischen Kern das Mittelalter – und war immer auch schon ein Ort wagemutiger Utopien. Nantes, die einstige Hauptstadt der historischen Bretagne, eine Ansiedlung, die sich wunderschön an die Loire schmiegt und zu deren Mündung in den Atlantik führt, ging als jener Ort in die Literatur­geschichte ein, an dem der vi­sionäre Schriftsteller Jules Verne geboren wurde. Es ist eine spannende Metropole, die auch und vor allem zu Kreativität verführt.

Nantes war 2013 die von der EU-Kommission ernannte „Grüne Hauptstadt Europas“. Wandert man durch die romantischen Straßen und Gässchen, so erblickt man eindrucksvolle Monumente, die von der großen Historie dieser Stadt erzählen. So thront in ihrem Zentrum stolz das Château des ducs de Bretagne, eine Festung, die das im 15. Jahrhundert von den Herzögen der Bretagne erbaute Renaissanceschloss umschließt. In unmittelbarer Nähe erhebt sich die spätgotische Kathedrale, deren mächtiges Gewölbe zu den höchsten in Frankreich zählt. Während die wunderbare, aus dem 19. Jahrhundert stammende Passage Pommeray mit ihrem schimmernden Glasdach französische Autorenfilmer wie Agnès Varda inspirierte, entwickelte sich die in der Loire gelegene Île de Nantes zu einem Experimentierfeld zeitgenössischer Architektur, das unter anderem von Jean Prouvé – er zählte zu den innovativsten Baukünstlern des 20. Jahrhunderts –, von Jean Nouvel, von Lacaton & Vassal und ganz besonders von Daniel Buren (die Ringe!) geprägt ist. Ebenfalls auf der Insel gibt es eine imaginative Maschinenlandschaft zu bestaunen, mit dem Grand Éléphant und dem faszinierenden Unterwasserkarussell. Im Stadtzentrum selbst ermöglicht Le Nid wiederum mit seiner von Jean Jullien angelegten Panoramaterrasse einen eindrucksvollen Blick über den gesamten urbanen Raum.

Le Voyage à Nantes 2014
Mit dem international etablierten Kulturprojekt Le Voyage à Nantes wird nun im Sommer 2014 zudem erneut spannende Gegenwartskunst temporär in einen Dialog zur historischen Stadtlandschaft treten. Dieser 15 Kilometer lange Parcours ermöglicht viele Entdeckungen: Vincent Mauger, ein Shootingstar der französischen Kunstszene, verhandelt mit einer Installation auf der Place du Bouffay die Schnittstellen zwischen Raum und Landschaft; die mit Farben experimentierende Elsa Tomkowiak beschäftigt sich mit dem Foyer des im 18. Jahrhundert erbauten klassizistischen Théâtre Graslin; es gibt visionäre Entwürfe zur Stadtmöblierung zu entdecken; und die wunderbaren Kinderbücher von Claude Ponti erleben im Jardin des Plantes in Form floraler Skulpturen eine nicht nur den Nachwuchs begeisternde Metamorphose. Zudem wird der renommierte chinesische Künstler Huang Yong Ping mit einer Einzelausstellung in der Hab Galerie gewürdigt sowie mit Superposition eine neue Arbeit des japanischen Künstlers Ryoji Ikeda erstmals in Europa gezeigt. Ebenfalls erwähnt werden soll natürlich überdies eine umfassende Ausstellung zu Fernand Léger (1881–1955), die im Musée des ­Beaux-Arts präsentiert wird.
bis 31. August 2014
www.levoyageanantes.com

Estuaire Nantes–Saint-­Nazaire: Die Landschaft, die Kunst und der Fluss
Estuaire ist ein ungewöhnlicher, 60 Kilometer langer Kunstparcours, der sich per Schiff, mit dem Auto oder auch per Rad unternehmen lässt. Diese künstlerische Tour führt von der Stadt Nantes bis an den Atlantik und kann als faszinierendes Zusammenspiel von üppig grüner Landschaft und Freiluftmuseum beschrieben werden.
Jeder Beitrag, realisiert von Künstlern mit internationalem Renommee, führt Sie zu ­einem unerwarteten oder besonderen Ort an der Mündung. So sind 29 Werke entstanden, die als Basis eines über 60 Kilo­meter verteilten Monuments dienen: eine Schornsteinvilla in 15 Meter Höhe, ein 7 Meter großes Pendel, das an einem alten Betonwerk hängt, ein Sternengarten, ­eine 40 Meter lange Schlange, eine Nymphe, die sich im Canal Saint-Félix eingerichtet hat, ein Garten auf dem Dach eines U-Boot-Bunkers, ein Beobachtungspunkt und Weg mitten im Sumpf, die berühmten Anneaux von Buren im Hafen von Nantes und, und, und … So viele Werke, die Sie auf Entdeckungstour durch ein bezauberndes Gelände, seinen Reichtum an Geschichte und Natur führen.

Estuaire-Flusskreuzfahrt
Gehen Sie an Bord, und entdecken Sie den Fluss und seine Landschaften, in denen vielfältige Naturschutzgebiete an gigantische Industriegebäude stoßen und ein schützenswertes maritimes Erbe existiert. Mit an Bord ist ein Führer, der Sie bei der Entdeckungsfahrt begleitet. 9 Werke sind aus dem Boot zu entdecken. Tägliche Fahrten ab Nantes oder Saint-Nazaire, Dauer etwa 2 Stunden und 45 Minuten.

Informationen
Nantes Tourisme
Tel. +33 (0) 272/64 04 79
www.nantes-tourisme.com

Tel. +33 (0) 240/75 75 07
www.estuaire.info

Leserkommentare

Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.