SERPENTINE. A Touch of Heaven (and Hell)


SERPENTINE. A Touch of Heaven (and Hell)

11. Juni bis 29. Aug. 2021
Im Jahr 2018 wurde die Idee geboren, die Großglockner Hochalpenstraße als heute unter Denkmalschutz stehendes und europaweit größtes Baudenkmal der letzten 100 Jahre in einem temporären künstlerischen Projekt zu thematisieren.

Für die Projektfindung wurde 2019 von den drei Kooperations-Partner*innen Land Salzburg, Land Kärnten und GROHAG ein Kurator*innen-Wettbewerb ausgeschrieben, mit dem Ziel ein Konzept zur Errichtung von temporären künstlerischen Interventionen entlang der Großglockner Hochalpenstraße zu entwickeln, das sich mit der aktuellen Situation als touristische Attraktion wie auch als Arbeits- und Lebensraum, den Geschichten und Mythen und den unterschiedlichen Perspektiven auf die Großglockner Hochalpenstraße beschäftigt. Die Jury entschied einstimmig, das kuratorische Konzept von Michael Zinganel umzusetzen: Das Projekt thematisiert die durch die Straßenführung inszenierte Landschaft als „Schwellensituation“, in der „Mobilität“ einerseits und „Bühne“ andererseits verklammert werden. Die sehr überlegt ausgewählten Künstler*innen arbeiten mehrheitlich recherchebasiert und realisieren in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Abschnitten temporäre Arbeiten an unterschiedlichen Standorten entlang der Straße. In ihren wohldurchdachten und ortsspezifischen Kunstwerken stellen sich die eingeladenen Künstler*innen nicht gegen diese grandiose alpine Erlebnislandschaft, sondern integrieren sich in existierende religiöse, politische, verkehrstechnische, landwirtschaftliche und touristische Darstellungstechniken und Rituale. Sie schärfen den Blick für Themen, die in der Geschichte des Straßenprojekts bereits angelegt sind: die Obsession zur Beherrschung der Natur, der Weg als Ziel, die Straße als Sportgerät, Teststrecke und Wallfahrtsroute, die Glücksgefühle und Todesängste, die sich hier gleichermaßen einstellen, die Fahrzeuge als essentielle Weggefährt*innen, die Vertreter*innen der menschliche Spezies in großer Anzahl und Dichte hoch hinauf und tief hinunter durch die Landschaft tragen, durch Lebensräume von Wild- und Nutztieren, entlang steigender Schneegrenzen und schmelzender Gletscher – deren Erhabenheit wie die Verletzlichkeit immer vor Augen. Das Konzept wird darüber hinaus durch zwei Außenstellen (Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt 2021 und Freilichtmuseum Salzburg, Großgmain 2022) erweitert. Die Künstler*innen entwickelten ihre Arbeiten zwar in erster Linie für die Positionierung in der touristischen Erlebniswelt entlang der Hochalpenstraße, zusätzlich entstanden aber auch filigranere Gemälde, Skulpturen und Installationen, die der extremen Witterung am Berg nicht standhalten würden und die eine höhere Konzentration seitens des Publikums bedürfen. Das Museum Moderner Kunst Kärnten bietet sich dementsprechend als passender Ort für eine zusätzliche Ausstellung an: Die im MMKK gezeigten Arbeiten gruppieren sich um das berühmte Glockner-Gemälde von Markus Pernhart aus dem Jahr 1860, das die Alpen von einem Angstraum in eine Sehnsuchtsdestination umwertete und den Bergtourismus maßgeblich mit vorantrieb. Mit: Iris Andraschek & Hubert Lobnig, Thomas Hörl & Peter Kozek, Ralo Mayer, Anna Meyer und Hannes Zebedin Kurator: Michael Zinganel Projektträgerschaft: Land Salzburg, Land Kärnten, GROHAG

Details zur Spielstätte:
Burggasse 8, A-9020 Klagenfurt

Veranstaltungsvorschau: SERPENTINE. A Touch of Heaven (and Hell) - MMKK - Museum Moderner Kunst Kärnten

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