Eines Tages, als die Miete wieder mal überfällig war, ging ich die Seventh Avenue runter und fragte in jedem Lokal nach Arbeit. Damals war das die Straße der Jazzlokale und des Jazz überhaupt. Überall war etwas los in den Restaurants und den Cafés, den normalen oder denen, die die ganze Nacht aufhatten.
Als ich schließlich bei Pod’s and Jerry’s landete, war ich verzweifelt. Ich ging rein und verlangte den Chef. Ich sagte ihm, dass ich Tänzerin wäre, und es hier mal versuchen wollte. Ich kannte damals genau zwei Schritte: Den normalen und den Wechselschritt. Jerry schickte mich rüber zu dem Pianisten und ließ mich etwas vortanzen. Es war eine peinliche Angelegenheit. Ich machte immer und immer wieder meine zwei Schritte, bis Jerry mich schließlich anbrüllte und sagte, ich solle aufhören seine Zeit zu vergeuden...
Billie Holidays Name steht für Jazz. Die Biografie dieser außergewöhnlichen Sängerin scheint eine Erfüllung nahezu aller Klischees zu sein, denn sie verkörpert schlichtweg die ideale, tragische Heldin: vom ganz großen Glück bis hin zur absoluten Ausweglosigkeit findet sich alles in ihr vereint.