In ihrer Villa in Baden sorgte Korsakow für anspruchsvolle Unterhaltung für die dort flanierende, großbürgerliche Gesellschaft. Genia und Friedrich ringen um ihre Liebe, doch sind sie längst in einen zerstörerischen Strudel aus Misstrauen und Betrug verwickelt, von dem die Menschen um sie herum magnetisch angezogen scheinen wie von einem freiheitsverheißenden, hocherotischen Spiel. Percy, der gemeinsame Sohn der Hofreiters, wird in England erzogen und ist eine wesentliche Koordinate der Sehnsucht in dieser Tragikomödie. Als ein dramatisches Gerücht Hofreiters Ehre als Mann in Frage stellt, muss abermals ein junges Leben geopfert werden.
In Schnitzlers Einakter „Die Gleitenden“, den er 1909 verfasst hat und der als Vorstufe zu „Das weite Land“ gilt, sagt ein betrogener Ehemann: „Wir beginnen zu gleiten, ohne es zu wissen, und zu lügen, ohne es zu wollen. Ein Zufall kann ja nicht aufhalten auf dem abschüssigen Weg, aber das Gesetz heißt: gleiten, weiter gleiten.“
Regie und Bühne: Alvis Hermanis
Kostüme: Eva Dessecker
Licht: Friedrich Rom
Dramaturgie: Amely Joana Haag
Besetzung:
Friedrich Hofreiter, Fabrikant - Peter Simonischek
Genia, seine Frau - Dörte Lyssewski
Anna Meinhold-Aigner, Schauspielerin - Corinna Kirchhoff
Otto, ihr Sohn, Marine-Fähnrich - Lucas Gregorowicz
Doktor von Aigner, der geschiedene Gatte der Frau Meinhold - Michael König
Frau Wahl - Kirsten Dene
Erna, ihre Tochter - Katharina Lorenz
Natter, Bankier - Martin Reinke
Adele, seine Frau - Stefanie Dvorak
Doktor Franz Mauer, Arzt - Falk Rockstroh
Demeter Stanzides, Oberleutnant - Peter Knaack
Paul Kreindl - André Meyer
Rosenstock, Portier im Hotel am Völser Weiher - Hermann Scheidleder
Penn, Führer - Stefan Wieland
Stubenmädchen bei Hofreiter - Christine Pauls