Das Duo setzt zu einem rhythmischen Querschnitt durch Stücke von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und des Modern Jazz Quartets an. Schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts versuchten Instrumentalisten immer wieder, Barockmusik in die Sprache des Jazz zu übertragen. Die Idee scheint naheliegend, bewegt sich doch die Musik des Barock wie der Jazz im Spannungsfeld zwischen vertikalem und horizontalem Denken. Dobler geht mit seinem Klavierpartner Spanyi allerdings noch einen Schritt weiter, um eine wirkliche Verschmelzung zwischen Jazz und Klassik zu erreichen. Beide orientieren sich weitgehend am Original, adaptieren zum Teil die Phrasierung oder modifizieren die Tempi. Die eingeschobenen Improvisationen und Reharmonisationen sind als Variationen der Originalthemen zu verstehen. Sowohl der Schweizer Thomas Dobler wie der Ungar Emil Spanyi fühlen sich gleichermaßen in der klassischen Musik wie im Jazz zu Hause. Dies erlaubt beiden auf ebenso kunstvolle wie sensible Weise, eine Art neue Barockmusik zum Klingen zu bringen.
Thomas Dobler (vib), Emil Spanyi (p)
Stilrichtung: Klassik, Swing