Seit dem Tod Jenny-Clarks vor 15 Jahren hatten Kühn und Humair nicht mehr zusammen im Trio gespielt bis auf einen Auftritt in Augsburg im vergangenen August. Das zweite Konzert folgt nun im Neuburger Birdland, und Joachim Kühn freut sich schon seit Monaten darauf, nicht zuletzt weil er in Jenny-Clarks Nachfolger Bruno Chevillon einen Bassisten sieht, der genauso offen, frei und flexibel wie er zu agieren versteht. Exakt darum geht es im musikalischen Credo des gebürtigen Leipzigers, der im kommenden Jahr seinen 70. Geburtstag feiern kann: Keine einengenden Klischees oder Erwartungshaltungen, sondern vielmehr eine unverstellte Herangehensweise. Kühn, Humair und Chevillon agieren, als würden sich Freunde zu einem Gespräch am Bistrotisch niederlassen. Manchmal ein wenig sperrig, kontrovers, dann wieder geprägt von einem tiefen inneren Einverständnis. Das Resultat ist große, spontane Musik, intensiv erlebbar in ihrem gesamten Entstehungsprozess.
Joachim Kühn (p), Daniel Humair (dr), Bruno Chevillon (b)