Der 32-Jährige aus der Französischen Schweiz lebt zwischen New York und Berlin, traute sich schon an eine Solo-Aufnahme heran (Albert Mangelsdorff wagte so etwas erst wesentlich später) und will das gesamte Vokabular seines Instrumentes auf den Prüfstand stellen. Dabei helfen ihm Gitarren-Papst Marc Ducret, der Schweizer Bassist Benz Oester und der amerikanische Drummer Jeff Davis. Sie alle interessiert die Arbeitsweise von Blaser, mit der der Posaunist dem längst überholten Terminus „Freejazz“ einen aktuellen Anstrich verleiht, aber auch italienischen Barockkomponisten wie Claudio Monteverdi, Biaggio Marini und Girolamo Frescobaldi einen zeitgemäßen improvisatorischen Zuschnitt verpasst. Etwas zwischen fett und sehr "brassy“, zwischen Hauch und Volumen, zwischen Multiphonics, Linien, Motiven und praller Farbigkeit, atemberaubend direkt und unmanieriert. Ein Vordringen in die dunklen Tiefen des Klangs. Das Meisterstück eines flinken, fantasievollen Posaunisten, dem es vor allem um Linien, Motive, schlicht ums Fassliche geht.
Samuel Blaser (tb), Marc Ducret (g), Jeff Davis (dr), Bänz Oester (b)