Wann schon darf man Tim Berne, den derzeit interessantesten Altsaxofonisten der New Yorker Avantgarde (sein aktuelles ECM-Album „Snakeoil“ erhielt hymnische Kritiken), Tony Malaby, den Tenoristen mit dem reinsten und schroffsten Sound, die betörend abseitige Gitarristin Mary Halvorson und die spröde, sinnliche Andrea Parkins am Akkordeon, seit Jahren Fixpunkt der Cutting-Edge-Szene, gemeinsam auf einer Bühne erleben? Ein fürwahr unkonventionelles Quintett an der Schnittstelle zwischen Jazz und Rock, für dessen Besetzung es in der Musikgeschichte wenige Vergleiche gibt. Smith zieht keine Trennlinie zwischen Rhythmusgruppe und Frontleuten. Stattdessen navigiert er ebenso intelligent wie furios zwischen Jazz, Metal, Punk, Art-Rock, elektronischer Musik bis hin zu haitianischem Voodoo Drumming. Es geht in erster und in letzter Linie um Improvisation. Die besten und kreativsten Freigeister des Big Apple liefern ihm dabei den authentischen Soundtrack einer Stadt, in der sich viele Dinge verändert haben. Auch der Jazz. In einen unvorhersehbaren Mix aus überfallartiger Kraft und seltsam faszinierenden Melodien.
Tim Berne (as), Tony Malaby (ts), Mary Halvorson (g), Andrea Parkins (accordeon), Ches Smith (dr, comp)