Die meisten Arbeiten der jungen Künstlerkollegen, die die damalige Kunstkritik mit „fauves“ („wilden Tieren“) verglich, sind in dieser Ausstellung zum ersten Mal in Wien und in Mitteleuropa überhaupt zu sehen. Zu den Fauvisten gehörten neben Henri Matisse auch André Derain, Maurice de Vlaminck, Georges Braque und Kees van Dongen.
Matisse war Oberhaupt und Sprachrohr der Fauvisten. 1905 sorgten er und seine Künstlergruppe beim 3. Pariser Herbstsalon für Aufsehen. Das Publikum war entsetzt über die heftigen, scheinbar rasch hingeworfenen Pinselstriche und die bunten, intensiv leuchtenden Farben ihrer Bilder. Das Motiv war nebensächlich, was zählte war der Ausdruck.
Neben den berühmten Gemälden zeigt die Ausstellung auch Bronzen, Keramiken, Steinskulpturen und Möbelstücke von Matisse und den Fauves. Der Fauvismus dauerte nur zwei Jahre; trotzdem gilt er heute als die erste und entscheidende Avantgardebewegung des 20. Jahrhunderts und von enormer Bedeutung für die Entwicklung der Moderne.